Traumatherapie
Als KomplementärTherapeutin begegnen mir in der Praxis immer wieder Menschen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben. Deshalb habe ich mich in diesem Bereich spezifisch weitergebildet und im Juni 2024 die Ausbildung zur Traumatherapeutin (Mitglied der europäischen Gesellschaft für Traumatherapie und EMDR e.V.) abgeschlossen.
Trauma stammt aus dem Griechischen und bedeutet Wunde oder Verletzung. Ein (Psycho-)Trauma kann bildhaft als psychische Wunde oder seelische Verletzung verstanden werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Trauma im ICD 10 als «ein belastendes Ereignis oder eine Situation aussergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmasses (kurz- oder langanhaltend), die bei fast jedem eine tiefe Verstörung hervorrufen würde.»
Auslöser für ein Trauma können sein (nicht abschliessend):
- Erfahrungen psychischer, körperlicher oder sexueller Gewalt
- Unfälle, von denen man selbst betroffen oder Zeug:in war
- Durch Naturgewalten ausgelöste Katastrophen / lebensbedrohliche Situationen
- Verluste durch Trennungen oder Todesfälle in der Familie oder im Umfeld
- Vernachlässigung in der Kindheit
Wie entsteht ein Trauma?
Ein Trauma entsteht, wenn die individuellen Bewältigungs-strategien eines Menschen überfordert sind. Er kann der enormen Stresssituation nichts mehr entgegensetzen und Gefühle wie Angst, Panik, Hilflosigkeit, Ekel oder Wut klingen auch lange nach dem traumatischen Ereignis nicht ab. Anzeichen wie Wiedererleben (Flashbacks, Alpträume), anhaltende Nervosität, Schreckhaftigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen oder chronische Schmerzen können auf eine Traumafolgestörung hinweisen.
Was passiert in der Traumatherapie?
Als KomplementärTherapeutin ist mir die Zusammenarbeit mit anderen Fachpersonen wichtig. Kinesiologie ersetzt keine ärztliche Untersuchung oder Behandlung, ist aber eine ganzheitliche und sanfte Methode, die sich als regelmässige Begleitung während einer schwierigen Lebensphase oder als Unterstützung im Alltag eignet.
Die Traumabegleitung und -verarbeitung ist als Prozess zu verstehen und findet in verschiedenen Phasen statt:
- Orientierung & Stabilisation Wir lernen uns kennen mit dem Ziel, eine tragfähige und vertrauensvolle Beziehung aufzubauen. Durch Psychoedukation lernen Sie, sich und Ihr Verhalten in bestimmten Situationen zu verstehen. Durch verschiedene Techniken erfahren Sie Ruhe, Sicherheit und Stabilisierung und wie Sie dies in Ihren Alltag transferieren können.
- Ressourcenarbeit & Affektregulation Ganzheitlich erarbeiten und verankern wir Ressourcen wie beispielsweise Stärken, Fähigkeiten, gute Erfahrungen und Kraftquellen und fördern so Ihre Selbstwirksamkeit. Ziel ist, diese Ressourcen auch im Alltag zu aktivieren und Affekte zu regulieren – also die Art, die Intensität oder die Dauer von Emotionen in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen.
- Traumabegegnung Mittels verschiedener Techniken wie Bildschirm, Ego-State- oder Timeline-Arbeit können sichere Begegnungen mit dem Trauma stattfinden. Durch gezielte Augenbewegungen (EMDR) findet eine Desensibilisierung und Neuverarbeitung statt, so dass belastende Informationen integriert, die mentale Verarbeitung gefördert und Selbstregulationsmechanismen des Gehirns aktiviert werden.
Die Therapieplanung besprechen wir in der ersten Sitzung. Je nach Thema und Person werden meist mehrere Sitzungen benötigt – die Anzahl ist jedoch sehr individuell und von Ihrem persönlichen Prozess abhängig.